Wann habt ihr begonnen eure ersten Touren zu fahren? Warum Fahrrad fahren? Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen Fahrradreisen zu machen?
Diese Fragen werden uns immer häufiger gestellt, seitdem wir pedal4travel im Sommer 2020 ins Leben gerufen haben. Wir ertappen uns manchmal selbst dabei, wie wir in Erinnerung schwelgen und uns an die Momente erinnern, in denen wir uns entschieden, mehrere Tage auf dem Drahtesel zu verbringen und durch die unterschiedlichsten Länder zu fahren. Es kommt uns vor als wäre es gestern gewesen, als wir bei sommerlichen Temperaturen im Biergarten saßen und unseren Entschluss mit zwei eiskalten Hefeweizen besiegelten. Um ehrlich zu sein, war es eine verrückte Idee. Keine Erfahrung und kaum Trainingsvorbereitung. Doch egal wie viel Bedenken andere äußerten, hinderte uns dies nicht an unserem Vorhaben.
Wir spulen noch einmal ganz zurück zum Anfang. Yannik und ich kennen uns schon seit unserer Kindheit. Wir wuchsen nur 6 Kilometer entfernt voneinander auf. Daher lag es nahe, dass wir dieselbe Schule besuchten, nämlich das Gymnasium in Möckmühl. Trotzdem haben wir nie wirklich den Draht zueinander gefunden. Erst Jahre später, als wir beide zum Fußballverein SG Bad Wimpfen gewechselt sind, hat es angefangen, dass wir mehr miteinander unternommen haben. Doch dann kam leider Corona und unser Leben, wie wir es bis dato kannten, gab es nicht mehr.
Von heute auf morgen wurden alle sportlichen Aktivitäten, in denen mehrere Menschen aufeinandertreffen, eingestellt. Da wir beide grundsätzlich sehr sportbegeistert sind, mussten wir uns also eine Alternative suchen. Die Möglichkeiten durch die Corona Einschränkungen waren begrenzt. Schlussendlich sind wir dann fündig geworden und entschlossen uns für eine Fahrradtour mit unseren Mountainbikes. Gesagt getan verabredeten wir uns für eine lockere 30km Offroad Runde durch unsere idyllische Region. Danach waren wir so begeistert, dass die nächsten Fahrrad Touren nicht lange auf sich warten ließen. Hier mal 50km nach Heilbronn und wieder zurück, da mal 70km bis nach Heidelberg bis hin zu einer 100km Tagesetappe nach Schwäbisch Hall und wieder heim. Wir entwickelten eine Leidenschaft für das Fahrradfahren und die Erlebnisse die uns unterwegs widerfahren. Wie es der Zufall so will, sollte ein Biergarten Besuch, nach einer lockeren Trail Runde in Heilbronn, den Startschuss für ein unfassbar aufregendes Abenteuer auslösen.
Wir saßen uns gegenüber, beide voller Tatendrang noch anspruchsvollere Touren mit mehr Kilometer zu fahren. Wir fragten uns, wie weit wir wohl an einem Wochenende über 2-3 Tage kommen würden, wenn wir bereits 100km an einem Tag abspulen konnten. Kurzerhand zückten wir das Handy aus der Hosentasche und schauten ganz einfach bei Google Maps nach, wo wir ungefähr landen würden. Schweiz? Mit großen Augen schauten wir uns an und bemerkten sofort, wie uns diese Vorstellung gefiel. Doch wir wollten mehr. Wie weit wäre es noch bis nach Italien? Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits beschlossen, dass wir uns dafür beide eine Woche Urlaub nehmen. Schlussendlich stand das Ziel unserer ersten gemeinsamen Radreise fest, es geht von Möckmühl bis nach Mailand!
Es folgten aufregende Tage und nur wenige Wochen, denn wir wollten unseren Plan so schnell wie möglich in die Tat umsetzen. Wir schlugen uns die Nächte um die Ohren, um die Tagesetappen über die Navigationsapp Komoot zu planen und uns das notwendige Equipment zu besorgen. Am 20.06. um ca. 9 Uhr hieß es dann tatsächlich zum ersten Mal „Aufsatteln“. Was folgte ist wohl eines der größten Abenteuer, die wir jemals erleben durften. In 8 Tagen und über eine Distanz von 750KM und 8000HM kämpften wir uns durch drei Länder bis nach Mailand. Das Gefühl an unserem Ziel am Mailänder Dom anzukommen, war unbeschreiblich.
Zurück zu Hause stellten wir fest, dass unheimlich viele Menschen Interesse an unserer Radreise zeigten und unbedingt wissen wollten, was wir unterwegs alles erlebt haben. Auch Zeitungen verfassten Beiträge über unser Abenteuer. Während der Reise haben wir täglich Bilder und Videos über unsere GoPro aufgenommen. Schnell waren wir uns einig, dass wir unsere Erlebnisse teilen möchten. Und wie könnte man das heutzutage besser tun als über die Social Media Plattformen? Auf Instagram legten wir uns dann ein Konto an und der Name pedal4travel war geboren.
Doch wie kam es eigentlich dazu, dass wir aus Pedal4travel eine soziale Initiative gegründet haben und im Folgejahr mit einer weiteren Radreise in der Lage waren mehr als 20 Tonnen Plastikmüll aus den Weltmeeren zu holen?
Dies und vieles mehr erfahrt ihr in unserem nächsten Blogbeitrag.
Bis dahin. Sportliche Grüße,
Nico
Geschrieben von Nico Dobmeier